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Veröffentlicht in "Mehrrumpfboote" Nr. 121 - Oktober 2006

Wer läuft aus dem Ruder?

Der Kahn fängt an zu brummen, vibriert und gibt einen satten Ton von sich. Über 12 Knoten meldet das Schiff durch ein sonores Geräusch den Abriß am Schwert.

Glattes Wasser unter der Küste, ablandiger Wind und ein leichtes Schiff - beste Bedingungen, um die Konstruktion von Ian Farrier voll auszureizen.

Zwar haben wir die 25 Knoten noch nicht geschafft - wir arbeiten dran und lassen nichts unversucht, unsere 21,8 Knoten zu toppen.

Einen gehörigen Schreck kriegte ich, als bei über 18 Knoten urplötzlich der Ruderdruck weg war!

"Jetzt ist das Ruderblatt gebrochen!" dachte ich - doch dann spürte ich den Druck wieder und stellte mit Erleichterung fest, dass alles in Ordnung war.

Offensichtlich reißt die Strömung am Ruderblatt bei hohen Geschwindigkeiten ab.

Der Abriss des Wassers am Heck führt zu starker Blasenbildung und diese steigen am Ruderblatt auf und führen so zu stark vermindertem Druck.
Das Ruder reagiert für einige Augenblicke nicht, die Fahrt verlangsamt sich, die Blasenbildung verringert sich und das Blatt wird wieder gleichmäßig von beiden Seiten angeströmt und führt das Schiff.

Nach dem ersten Mal irritiert dieser Vorgang nicht mehr und man kann damit leben.

Dann fand ich bei Finish Line - www.fboats.com - einem Ausstatter an der Ostküste der USA - im Angebot für die Corsair Trimarane unter " Performance kit " einen " Rudder fence".

Dies Teil soll den Strömungsabriss verhindern.

Es handelt sich um ein Teil, welches im unteren Drittel des Ruderblattes im rechten Winkel aufgeklebt wird.

Dieser wagrechte "fence" verhindert das Aufsteigen der Blasen am Ruderblatt und hält so bei hohen Geschwindigkeiten den Druck aufrecht.

Nachdem ich dies Teil bei meinem F 31 R befestigt habe, ist mir der Strömungsabriss nicht mehr passiert und tut seinen Dienst bereits in der fünften Saison.

Findige Bastler können sich diesen " fence " sicher selbst bauen und mit Silikonkleber am Ruderblatt befestigen.

Laut Anleitung soll er im unteren Drittel angesetzt werden.

Autor: Peter Meincke



05.11.2006
by eus